Der zweite Start des P-Seminars „Stratosphärenballon“ führte bis fast in 30 Kilometer Höhe. Bei der Konstruktion der neuen Sonde flossen alle Erfahrungen vom ersten Start [bitte Link setzen] ein.
Es wurden Sensoren für Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit mitgeführt, deren Daten mithilfe einer selbstgelöteten und programmierten Mikrocontrollerschaltung (Arduino) ausgelesen und auf SD-Karte abgespeichert wurden.
Ferner war ein Mini-Computer (Raspberry-Pi) an Bord. Das selbstgeschriebene Programm steuerte eine Spezialkamera an, die auch im Infraroten empfindlich ist. Mit ihr wurden Fotos aufgenommen, aus denen in der Auswertung (näherungsweise) NDVI-Daten gewonnen werden konnten. Diese geben Aufschluss über die Photosyntheseaktivität in den verschiedenen Regionen des Gesichtsfelds.
Das größere Ballonvolumen erlaubte es, zusätzlich zur wissenschaftlichen Nutzlast zwei leistungsfähige Videokameras mitzuführen.
Hier das Video der Highlights!
Der Blick von weit oben auf Verkehrsflugzeuge, Wolken und schneebedeckte Gipfel ist ebenso atemberaubend wie die Schwärze des Alls über dem dünnen blauen Saum der Atmosphäre.
Der Flug dauerte drei Stunden, wurde per GPS-Empfänger und redundanter Positionsübermittlung über Satellitenkommunikation und Mobilfunk in Echtzeit verfolgt und endete in einem kleinen Teich bei Deggendorf, wo die wasserdicht gebaute Sonde kurz darauf unbeschadet geborgen werden konnte. Wir danken herzlich Herrn Bellaire, der den zweiten Start in Vertretung des Seminarleiters hervorragend betreut hat!
Die Daten zeigen unter anderem sehr deutlich den inversen Temperaturverlauf in der Ozonschicht (Aufheizung durch UV-Absorption). Die ausführliche Erklärung und Auswertung der NDVI-Messungen und der übrigen Daten sowie die Dokumentation des gesamten Projekts ist für Interessierte im verlinkten PDF-Dokument nachzulesen.
Joachim Hoffmüller